Der südamerikanische Baumfrosch, Hypsiboas punctatus. Noch nicht lange haben Forscher der Universität Buenos Aires herausgefunden, dass der Frosch eine fluoreszierende Haut besitzt. Unter ultraviolettem Licht strahlt das Tier blaugrün. Auf diese Weise leuchtet es im Dunkeln, als sei es in einen Farbtopf gefallen. Verschiedene Stoffe in der Lymphflüssigkeit und den Hautdrüsen der Tiere sind für den Effekt verantwortlich. Die Wissenschaftler untersuchten männliche als auch weibliche Frösche: Beide Geschlechter strahlen giftgrün. Der Effekt scheint daher für die Paarung nicht wichtig zu sein. Die Forscher vermuten, dass die Frösche neben akustischen und chemischen Signalen auch mit Hilfe der Fluoreszenz kommunizieren. Ob die Tiere die Leuchtfarbe überhaupt sehen können, ist bislang aber nicht bewiesen. Es ist die erste bisher bekannte Amphibie mit dieser Eigenschaft.
Flinke Zunge
Wie schaffen es Frösche, sich mit einem Zungenschlag Beute einzuverleiben, die mehr wiegt als sie selbst? Eine mit 15 km/h hervorschnellende menschliche Zunge würde jeden Leckerbissen schlicht hinwegfegen. Die Zunge des Frosches ist zehnmal so weich wie die des Menschen und schmiegt sich wie ein flauschiger Lappen um die Konturen der Beute. Zudem hat der Frosch einen speziellen Speichel, der sich wie eine so genannte nicht-newtonsche Flüssigkeit verhält. Die Forscher vergleichen es mit Wandfarbe: Im Mund des Frosches ist die Spucke flüssig, klatscht sie jedoch auf die Beute, verhält sie sich hart und klebrig. Auch aus diesem wundersamen Froschspeichel lässt sich womöglich innovative Technik für die Menschheit entwickeln.
Quelle: PNAS, New Scientist, Süddeutsche
(Artikel aus ethos 02/2018)