Das Aufgabenfeld ist riesig, der gesellschaftliche Druck enorm. Doch Mütter haben einen Einfluss, von dem jeder Manager nur träumen kann!
Almut Pfeiffer
19. April 2023

«Ich manage ein sehr erfolgreiches mittleres Familienunternehmen: Telefondienst, Terminplanung, Freizeitorganisation, Reinigungs- und Taxiservice, psychologische Betreuung in Krisenfällen, Kulturmangement, Vollpension – um nur einige Aufgaben zu nennen.» Diese Berufsbeschreibung einer Mutter, dargestellt auf einer Postkarte, auf der mir eine Hündin mit ihren sieben Welpen hoch erhobenen Hauptes entgegenblickt, zeigt etwas von der Komplexität der Aufgaben und Anforderungen, mit denen eine Mutter tagtäglich konfrontiert ist. Ich erinnere mich noch gut an Situationen, in denen ich, umringt von meinen drei Kleinkindern, völlig entmutigt und weinend auf der Treppe sass und nicht wusste, wie der nächste Schritt aussehen sollte. Nie zuvor wurden mir meine eigenen Schwächen so schonungslos vor Augen geführt wie als Mutter. Früher hatte ich viele Herausforderungen mit professioneller Distanz meistern können, aber diese Dauerbelastung rund um die Uhr, der permanente Schlafentzug, die sich ständig wiederholenden Handgriffe und Streitereien – das hatte ich mir in der Praxis wirklich nicht so schwer vorgestellt!

Da freut man sich monate-, jahrelang auf das erste Kind und stellt dann früher oder später fest, dass man in einer ganz neuen Realität angekommen ist, die einem einerseits körperlich viel abverlangt, andererseits aber auch psychisch an die Grenzen der Belastbarkeit bringt. Das Aufgabenfeld ist riesig, der gesellschaftliche Druck enorm.

Entscheidende Grundlage

Ohne klares Fundament, ohne Grundsätze, über die man sich möglichst schon vor der Kinderphase Gedanken gemacht hat, wird man scheitern oder sich einfach vom Strom des Zeitgeistes mitreissen lassen.
Wie gut, dass die Bibel auch für Mütter etwas zu sagen hat und Lebensgrundlage und Orientierungshilfe in den Fragen des Alltags sein will.

Wenn Gott uns Kinder schenkt, dann ruft er uns damit in ein wunderbares, exklusives Tätigkeitsfeld, dann legt er uns eine Berufung vor die Füsse. Oft erlebe ich im Gespräch mit Menschen, die im Berufsleben stehen, dass sie unter der Sinnlosigkeit ihrer Arbeit leiden. In dieser Hinsicht gibt es wohl keine sinnvollere Tätigkeit als die einer Mutter. Hier wird die nächste Generation geprägt. Hier wird die Zukunft aktiv beeinflusst und gestaltet – hier wird echte Nachhaltigkeit gelebt!

Als Mutter stehe ich an einem Platz, den kein anderer für mich einnehmen kann. In jedem anderen Beruf bin ich ersetzbar, in jedem anderen Job vertretbar, aber nicht als Mutter meiner Kinder. Keine noch so professionelle und einfühlsame Fachkraft kann diese enge emotionale Beziehung zu meinem Kind aufbauen, niemand sonst empfindet diese Liebe, die eben nur eine Mutter haben kann. Auf der Suche nach biblischen Bezügen ist Titus 2 eine wichtige Schlüsselstelle: Paulus gibt dem Gemeindeleiter Titus Anweisungen für den Alltag einer jungen Gemeinde mit vielen neu zum Glauben an Jesus gekommenen Christen. Er schreibt, dass die älteren Frauen die jungen Frauen anleiten sollen, «ihre Männer und Kinder zu lieben, besonnen, zuchtvoll und gütig zu sein, ihren Haushalt gut zu versorgen und sich ihren Männern unterzuordnen, und zwar deshalb, damit das Wort Gottes nicht in Verruf kommt» (Tit. 2,4–5 NeÜ).

Diese Beschreibung lässt an Anspruch und Komplexität nichts zu wünschen übrig!
In komprimierter Form wird ein Lebenskonzept vorgestellt, welches das Zuhause in den Mittelpunkt des Wirkungsfeldes einer jungen Mutter stellt.

Es ist eine unbestreitbare Tatsache: Mütter prägen die Atmosphäre ihres Heims entscheidend. Sie sind, ob sie wollen oder nicht, ausschlaggebend für die emotionale Stabilität der Familie. «Happy wife – happy life» – der Wahrheitsgehalt dieser Aussage ist nicht von der Hand zu weisen.

Lesen Sie den ganzen Artikel in ethos 05/2023