Habsucht? Kein Thema für Christen!?
Yvonne Schwengeler
15. Februar 2023

Keine Frage: Erfolgreiche Fussballer sind Grossverdiener. Wer exzellent kicken kann, der scheffelt richtig viel Kohle. Und wenn’s immer noch nicht genug ist mit den Millionen, dann ist halt ein Transfer in einen anderen Verein angesagt. Kürzlich hörte ich, wie ein bekannter Fussballer sich inmitten einer Gesprächsrunde in Rage redete. «Deutschland ist eine Neidkultur», brüllte er und klagte, was er von den Mitbürgern an Missgunst «erleiden» müsse.

Geld spielt in unser aller Leben eine Rolle, die Frage ist nur, welche. Viele Entscheidungen, die getroffen werden, haben mit Geld zu tun. Die häufigsten Streitereien in der Ehe drehen sich darum. Geld ist auch der beherrschende Faktor bei vielen beruflichen und privaten Entscheidungen. Die Frage ist: Beherrschen wir das Geld oder beherrscht das Geld uns?

Ist dir schon mal aufgefallen, wie oft das Thema Geld oder «Mammon» in der Bibel vorkommt? Ich habe gelesen, dass es 215 Verse über Glauben, 218 über Heil und Erlösung und 2084 über Finanzen und Reichtum geben soll (nachgeprüft habe ich das nicht!). Das zeigt, wie gross die Gefahr ist, dass der Mammon uns zum Fallstrick werden kann, wenn wir nicht lernen, nach Gottes Finanzprinzipien zu leben.

Wenn ich ... habe, dann bin ich glücklich

Tausendmal an diese Lüge geglaubt, tausendmal enttäuscht worden und doch wieder darauf reingefallen! Das neuste Handy, das tolle Auto, das grössere Haus – Besitztümer bringen nie das Glück, das sie uns versprechen. Nach einer kurzen Befriedigung ruft das Monster «Gier» nach mehr und lässt uns schliesslich leer zurück.

Das beste Beispiel dafür findet sich in der Bibel: der grosse König Salomo. Dem biblischen Bericht zufolge war Salomo seiner Zeit der Elon Musk und Albert Einstein in Person. Er war damals der reichste und weiseste Mann und versagte sich kein Vergnügen.

«Ich tat grosse Dinge: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge, ich machte mir Gärten und Lustgärten ... Ich erwarb mir Knechte und Mägde ... ich hatte eine grös­sere Habe an Rindern und Schafen als alle ... Ich sammelte mir auch Silber und Gold und was Könige und Länder besitzen; ich beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Wonne der Menschen, Frauen in Menge, und war grösser als alle, die vor mir zu Jerusalem waren. Und alles, was meine Augen wünschten, das gab ich ihnen und verwehrte meinem Herzen keine Freude» (Pred. 2,4–10). Wow! Sollte man da nicht meinen, dass Salomo völlig zufrieden gewesen sei? Irrtum! Schau dir an, zu was für einem Schluss er gekommen ist: «Die Fülle lässt den Reichen nicht schlafen» (Pred. 5,11), «Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt» (Pred. 5,9), «Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und ein Haschen nach Wind» (Pred.1,14).

Obwohl sich Salomo nichts versagte, fand er in dem, was er besass, keine Befriedigung. All diese «Dinge» konnten sein Herz nicht zufriedenstellen.

«Habsucht», schreibt Peter Kreeft, «ist nicht das Verlangen nach materiellen Gütern, sondern das masslose Verlangen danach. Denn es ist natürlich für den Menschen, die äusseren Dinge als Mittel zu begehren; aber die Habsucht macht aus ihnen Ziele, Götter. Und ein Geschöpf, das zum Gott gemacht wird, wird zum Teufel.»

Lesen Sie den ganzen Artikel in ethos 03/2023