In einer bahnbrechenden genetischen Studie1 kamen Wissenschaftler der Rockefeller University in New York und des Biozentrums der Universität Basel in der Schweiz zu dem Schluss, dass jeder einzelne heute lebende Mensch und mehr als 90 Prozent aller Tierarten jeweils von nur einem einzigen Paar abstammen. Ein weiteres Ergebnis der Studie unter Leitung von Prof. Mark Young Stoeckle (Rockefeller University New York) und Prof. David Solomon Thaler (Center for Life Sciences Universität Basel) ist, dass diese singulären Ahnenpaare nicht vor Hunderten Millionen Jahren, sondern vor nur hundert- oder zweihunderttausend Jahren gelebt haben sollen. Die Studie wurde im Wissenschaftsmagazin «Human Evolution» veröffentlicht.
Die Ergebnisse der Studie stellen alle Paradigmen der Evolutionstheorie infrage. «Die Schlussfolgerungen sind sehr überraschend», erklärte Prof. Mark Stoeckle, «und ich habe so hart wie möglich dagegen gekämpft. Unsere Ergebnisse stellen die Vorstellung infrage, dass die heutigen Tierarten Millionen Jahre alt sind.» Die humangenetischen Daten der Studie sind indes eindeutig: Sie «sind konsistent mit dem extremen Engpass eines einzigen Paares», so Prof. Thaler gegenüber dem Sender «Fox News»: Die ganze Menschheit stammt von einem Paar ab.
Forscher hatten vor zwei Jahrzehnten festgestellt, dass die in den Mitochondrien enthaltene DNA ein typisches Muster enthält. Der kanadische Genetiker Paul Herbert prägte dafür den Begriff DNA-Barcode, weil mit diesem Gen-Satz Tierarten wie Produkte an der Supermarktkasse mit Barcodes identifiziert werden können. Sie öffnen, vergleichbar mit Baumringen, einen Blick in die Vergangenheit und zeigen das Alter einer Art. Mit dem ersten Ring ist das Alter wie auf Null gestellt. Thaler und Stoeckle untersuchten nun die Barcodes von 100 000 Arten. Das ist «eine der anspruchsvollsten Studien, die jemals durchgeführt wurden», so der Wissenschaftsjournalist Steve Warren. Sie werfe «grosse Rätsel» auf. Die Erkenntnisse sind mit der gängigen Theorie über die Herkunft des Menschen und der Tierarten nicht kompatibel.
Auf den Wissenschaftsseiten der «Daily Mail» ist zu lesen, dass diese Erkenntnisse das Evolutionsparadigma «infrage stellen, welches derzeit von der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft akzeptiert wird». Die Wissenschaft hat jetzt zu erklären, wie es sein kann, dass am Beginn der Menschheitsgeschichte nur ein einziges Paar stand, und dies nicht vor unendlich langer Zeit. Beides steht der Evolutionstheorie diametral entgegen. Prof. Stoeckle nimmt an, dass es auf der ganzen Welt nur ein einziges Paar gab, von dem alle heutigen Menschen abstammen (und dass dies auch bei den allermeisten Tierarten so gewesen sei), weil die Erde möglicherweise von einer globalen Katastrophe getroffen wurde, welche die Population der Menschen und fast aller Tiere schlagartig reduziert habe – und zwar jeweils bis auf ein einziges Paar. Aber wie wahrscheinlich ist das, dass auf dem ganzen Planeten sowohl vom Menschen wie fast allen Tieren jeweils nur ein einziges fortpflanzungsfähiges Paar überlebte? Ist das überhaupt vorstellbar?
Und um was für ein Ereignis könnte es sich dabei gehandelt haben? Der Wissenschaftsautor Michael Marshall, der an einem Buch über die Ursprünge des Lebens arbeitet, lehnt diese Erklärung in einem Beitrag für das Magazin «Forbes» ab: «Es gibt keine Spur in der geologischen Aufzeichnung eines solchen globalen Ereignisses in den letzten 200 000 Jahren.» Die Menschheit sei von Dezimierungen betroffen gewesen, «aber diese ereigneten sich zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten und nicht gleichzeitig auf dem ganzen Planeten».
Die Vorstellung, dass die gesamte Menschheit von einem einzigen Paar abstammt, passt zum Schöpfungsbericht der Bibel, wie auch eine weitere Entdeckung der Studie – die ebenfalls der Evolutionstheorie widerspricht. Die Wissenschaftler stellten fest, dass sich alle Menschen auf der Ebene der mitochondrialen DNA extrem ähnlich sind. Der durchschnittliche Unterschied zwischen zwei Menschen beträgt auf genetischer mitochondrialer Ebene nur 0,1 Prozent. Die konventionelle Theorie, die von unendlich vielen zufälligen Mutationen über unvorstellbare Zeiträume ausgeht, legt eine extreme Bandbreite und Unterschiedlichkeit der heutigen genetischen Ausstattung der Lebewesen und des Menschen nahe. Was sagt der genetische Befund, ist das so? «Die Antwort ist nein», sagt Prof. Stoeckle, «die genetische Vielfalt der meisten Arten auf dem Planeten ist ungefähr gleich.» Bei dem angenommenen Alter von Millionen Jahren sollte die genetische Variabilität um ein Vielfaches höher sein, als es der Befund zeigt.
Die Barcodes zeigen ein Weiteres, was der Evolutionstheorie widerspricht. Der Theorie von der zufälligen, allmählichen Entstehung der Lebewesen über lange Zeiträume hinweg zufolge sollten die Übergänge zwischen verschiedenen Populationen kontinuierlich sein. Der genetische Befund zeigt aber klar getrennte Gruppen von Lebewesen. Die Bibel spricht von «Arten».
Artikel aus ethos 05/2019.
1 Stoeckle, M. Y. & Thaler, D. S. «Why should mitochondria define species?» HUMAN EVOLUTION Vol. 33 – n. 1–2 (1–30) – 2018. DOI: 10.14673/HE2018121037 http://www.pontecorboli.com/digital/he_archive_articles/he122018/1_Stockle_Thaler.pdf