Der Spruch: «Gott hat keine Enkelkinder» ist ein Evergreen unter Christen. Der Sohn oder die Tochter des treusten Christen weit und breit zu sein, ist noch keine Eintrittskarte in den Himmel. Christliche Eltern können jedoch durch ihr Vorbild eine wichtige Basis legen, dass Christsein den Kindern nicht nur als attraktive Möglichkeit erscheint, sondern als der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Auf die Zukunft ausgerichtet
Mit wie viel Begeisterung haben viele von uns als Jugendliche und junge Erwachsene unseren Glauben vertei-digt und unserer Liebe zu Jesus auf unterschiedliche Art und Weise Ausdruck verliehen! Als dann Ehen geschlossen und Kinder auf die Welt gebracht wurden, stürzten wir uns mit Begeisterung in das Abenteuer Familie. Kaum war das erste Kind geboren, lasen wir ihm aus der Kinderbibel vor, sangen und beteten mit ihm. Je länger, je mehr wurden andere Dinge wichtig: Kindergarten, Schule, Hausbau, Beruf und das Pflegen der alternden Eltern. Der ersten Begeisterung war der Alltag gewichen: «Die Luft war draussen» und der Mut verflogen. In dieser Lebensphase werden wir empfänglich für die eine oder andere Ablenkung von aussen, die nicht grundsätzlich schlecht ist, aber uns unser Anliegen vergessen lässt, Gottes Wort im Leben unserer Kinder und in unserem Leben lebendig zu halten.
Nachhaltigkeit – ein Schlagwort unserer Zeit
Der Begriff Nachhaltigkeit begleitet uns seit einigen Jahren in verschiedenen Lebensbereichen. «Nachhaltigkeit» hat seinen Ursprung im englischen Adjektiv «sustainable» (= etwas am Leben erhalten, aufrechterhalten). Speziell im forstwirtschaftlichen, aber auch im Umweltbereich allgemein wird der Begriff der Nachhaltigkeit verwendet. Es geht darum, vorhandene Ressourcen gut und verantwortungsvoll zu nutzen. Das bedeutet, in allem Handeln und in allen Entscheidungen den Blick sowohl auf die Gegenwart als auch auf die Zukunft gerichtet zu halten.
Nachhaltigkeit berücksichtigt aber auch Erkenntnisse aus der Vergangenheit. Ressourcen, materielle und immaterielle Güter, ökonomische sowie ökologische Einheiten sollen geschützt werden, insbesondere wenn diese nicht erneuerbar sind. Im wirtschaftlichen Bereich spricht man vom Nachhaltigkeitsdreieck mit den Eckpunkten Ökologie, Ökonomie und Soziales.
Nachhaltig leben
Nachhaltig leben ist keine Erfindung unserer Zeit. Gottes Wort fordert uns Christen auf, unsere Gaben, wie auch unsere finanziellen und geistigen Gaben, verantwortungsvoll und weise einzusetzen, um den biblischen Glauben auch in den nachfolgenden Gene-rationen aufrechtzuerhalten. Welcher Segen ist es doch, wenn in Familien über Generationen Gottes Wort geliebt und gelebt wird!
Daher ist der «Nachhaltigkeitsgedanke» für christliche Eltern sehr wichtig! Denn wir wollen ja auch etwas am Leben erhalten oder besser gesagt für die weiteren Generationen aufrechterhalten: den lebendigen Glauben an unseren Retter und Hei-land Jesus Christus.
Doch wie gelingt das? Das Grundprinzip lautet: Es ist nicht entscheidend, was und wie viel wir unseren Kindern hinterlassen, wichtig ist, was wir in ihrem Herzen hinterlassen!
Genau das widerspricht dem Geist unserer Zeit. Wir Christen laufen Gefahr, materiellem Gut oder intellektueller Förderung mehr Wert beizumessen, als das Herz unserer Kinder für Jesus gewinnen zu wollen.
Gott hat bereits Mose eine Anweisung für Nachhaltigkeit gegeben: «Fürchte den Herrn, deinen Gott, und halte alle seine Satzungen und Gebote, die ich dir gebiete, du und deine Kinder und deine Kindeskinder alle Tage deines Lebens, damit du lange lebst ... achte darauf, sie zu tun, damit es dir gut geht und ihr sehr gemehrt werdet ...» (5. Mose 6,2 f.)
(Artieklauszug aus ethos 5/2017)